Praxisworkshop: Selbstorganisation und Arbeitsverteilung in Wohnprojekten
Gemeinschaftliche Wohnprojekte organisieren sich auf unterschiedliche Art und Weise: Die Bewohner:innen beteiligen sich auf freiwilliger Basis, für bestimmte Tätigkeiten wie z.B. Buchhaltung werden Entgelte ausbezahlt (Bezahljobs) oder Personen angestellt oder Bewohner:innen übernehmen verbindlich eine vorgegebene Anzahl von Arbeitsstunden im Rahmen der Selbstorganisation und bestimmte Aufgaben.
In vielen Wohnprojekten ist auch eine externe Hausverwaltung tätig, inbesondere beim Mietmodell. Manche Wohnprojekte beauftragen von sich aus eine externe Hausverwaltung.
Es handelt sich um ein großes Feld, um voneinander zu lernen. Wie machen es die anderen? Was hat sich bewährt, was weniger? Welche Modelle gibt es und wie funktionieren sie?
Ablauf:
Implulsvortrag über die Aufgaben einer Hausverwaltung, die Handlungsfelder der Selbstorganisation und Beispiele von unterschiedlichen Modellen (Johanna Leutgöb).
Hauptfokus bei der Veranstaltung war der gegenseitige Austausch.
Zusammenfassung der Ergebnisse:
Der Workshop beschäftigte sich mit der Organisation von Gemeinschaftsaufgaben in verschiedenen Wohnprojekten und der Balance zwischen Freiwilligkeit und Verpflichtung. Teilnehmer*innen aus unterschiedlichen Projekten tauschten ihre Erfahrungen aus, wie Aufgaben sichtbar gemacht und gerecht verteilt werden können, um Überlastung zu vermeiden und die Gemeinschaft zu stärken, mit einer guten Balance zwischen Freiwilligkeit und Verpflichtung, wie z.B verpflichtende Arbeitsstunden. Es wurde deutlich, dass das Thema Arbeitsverteilung oft mit sozialen Spannungen einhergeht und stark von der Größe und Struktur des Wohnprojekts abhängt. Einige Projekte nutzen bezahlte interne oder externe Dienstleistungen (z. B. Hausverwaltung, Reinigung, Liegenschaftsbetreuungsteam), um die Bewohner*innen zu entlasten.
Im Resümee wurde betont, dass jedes Wohnprojekt sein eigenes Modell entwickeln muss, um den Bedürfnissen der Mitglieder gerecht zu werden. Viele Teilnehmer*innen nahmen Anregungen für ihre Projekte mit, wie die Arbeitsverteilung transparenter und gerechter gestaltet werden könnte, etwa durch „Must- und Nice-to-have“ Aufgabenlisten, bezahlte interne oder externe Dienstleistungen, oder ein "Buddy-System" für Neuzugezogene.