Baugemeinschaftsforum 2019
Baugemeinschaftsforum: Wie viel geht gemeinsam?
Kann gemeinschaftliches Bauen und Wohnen eine Antwort auf die Wohnungsfrage sein?
Im Rahmen des dritten Baugemeinschaftsforums haben wir ca. 20 Gruppen in Planung, in Bau oder frisch fertiggestellt begrüßt, die sich mit uns gemeinsam dieser zentralen Frage stellten. Besonders interessierte uns diesmal: "Was kann der "soziale Wohnbau" von Baugemeinschaften lernen? Was lässt sich gemeinsam realisieren, was sich alleine niemand mehr leisten kann?"
Die Gruppen stellten sich vor, dazu gabs die Gelegenheit, sich zu konkreten Fragen aus dem Baugemeinschaftsalltag, Prozessen der Umsetzung und den Projekten auszutauschen. Die Veranstaltung war öffentlich und kostenlos und fand im Rahmen des urbanize! Festivals statt.
Ort: im Veranstaltungsraum der Baugruppe Gleis21, Bloch-Bauer Promenade 22, 10. Bezirk, beim Hauptbahnhof in Wien
Programm
10:00 – 11:00 Begrüßung und kurze Vorstellung der Gruppen
danach: offener Marktplatz bzw. parallel dazu in einem separaten Raum vier Diskussionsblöcke mit Lunchtime Lectures:
11:00 – 11:45
Kommunikation und Organisation von Gemeinschaft
- Welche Formen der Entscheidungsfindung gibt es und vor allem: welche Werkzeuge bewähren sich für selbstorganisierte Gruppen?
- Bau sucht Gruppe: Wie finden Interessent*innen bestehende Gruppen? Wie können aus einzelnen Interessent*innen Kerngruppen gebildet werden? Wie werden Kerngruppen erfolgreich erweitert?
- Wie werden Baugruppen über den gesamten Planungs- und Bauprozess und darüber hinaus als Gemeinschaft zusammengehalten?
- Wie wird gemeinsames Bauen und Wohnen in der Gruppe ermöglicht?
- Welche innovativen / gemeinschaftlichen Wohn- und Organisationsformen gibt es?
11:45 – 12:30
Vom "Meins" zu "Unserem"
- Prozesse, Erfahrungen und Varianten von gemeinschaftlichem Eigentum als Almende
- Sharing Communities: verschiedene Formen der Gemeinschaftsbildung (Vor- und Nachteile, Erfahrungen)
- "Teilnahme, Engagement und Mitarbeit” als wichtiger Faktor zur Bildung einer Gemeinschaft.
- Standardisierung vs. Individuelle Ansprüche
- Selbstbestimmte Regeln des Zusammenlebens versus Dichtestress (entspannte Nachbarschaft trotz Lärm), Kulturen des Zusammenlebens
- Garteln und Selbstversorgung bis zum gemeinschaftlichen Kochen
12:30 – 13:15
Lunchtime Lectures:
Buchvorstellung "Für Gemeinschaften sorgen" mit Beatrice Stude: Gemeinschaftsräume: Schweden und Wien - gesellschaftlicher Hintergrund und Einblicke in die (Alltags-)Praxis in Wien
Buchvorstellung "gemeinsam wohnen gestalten", wohnlabor Graz
Leistbares Wohnen mit Vermögenspool, Teresa Distelberger: Der Vermögenspool ist ein alternatives Finanzierungsmodell für u.a. Wohnprojekte. Nutzer*innen genießen leistbares Wohnen, Anleger*innen grundbücherliche Sicherheit, Wertsicherung und Flexibilität. Link zum Vermögenspool-Erklärvideo.
HabiTAT Finanzierungsmodell
13:15 – 14:00
Steuer und Finanzielles:
- Vorsteuerabzugsfähigkeit
- Hubs und neue Formen gemeinschaftlichen Arbeitens und Wirtschaftens,
- Was bedeutet eigentlich "Sozial" bzw. "Leistbar"?
- Was lässt sich gemeinsam realisieren, was alleine nur für Wenige leistbar ist? Wie finanzieren wir leistbares Wohnen?
- Finanzierungspool
- Hubs und neue Formen gemeinschaftlichen Arbeitens und Wirtschaftens
14:00 – 14:45
Politik und gesellschaftliche Relevanz:
- Mit welchen Strategien lassen sich bürgerlich / konservativ / ängstliche Politiker*innen für den Bau eines Gemeinschaftswohnprojektes begeistern?
- Ansätze gegen die Klimakrise: Gemeinsam+Bauen+Ressourcen teilen=Ökologisch?
- Was heißt hier eigentlich "Sozial" bzw. Leistbar?
- Flexibel Mobil – Mobilitätslösungen. Wie sich anders fortbewegen? Und wie viele Wege werden durch das Leben in Gemeinschaft eingespart?
- Was kann der soziale Wohnbau von Baugemeinschaften lernen? Welche Besonderheiten und Merkmale von Baugruppen sind übertragbar? Was lässt sich gemeinsam realisieren, was alleine nur für Wenige leistbar ist?